Wenn man eine Weile durch Japan herumschlendert, wird man schnell feststellen, dass es ganz schön viele kleinere Schreine gibt, die eine Fuchsstatue mit einem roten Umhang innehaben. Dies sind Inari Schreine von denen es ungefähr 30000 Stück in ganz Japan verteilt gibt. Der Fushimi Inari gilt als Hauptschrein und befindet sich im Osten Kyotos im Stadtbezirk Fushimi (inari.jp, Aufruf: 14.10.2019).
Meine Reise
In meinem Auslandssemester hatte ich auch die Möglichkeit gehabt, nach Kyoto zu reisen. Der frühe Vogel fängt den Wurm – und so bin ich bereits mit Sonnenaufgang (5 Uhr frühs) für einen angenehmen Morgenspaziergung von meinem Hostel aus zur Inari Station losgestapft. Das Berggebiet in dem sich der Schrein befindet ist rund um die Uhr geöffnet und erfreut sich am Besuch zahlreicher Einheimische und Touristen. Die Fotos die ich im unterem Abschnitt präsentiere sind um 05:45 geschossen worden und selbst zu dieser Morgenstunde bin ich bereits mindestens 10 anderen Spaziergängern begegnet.
Der Wanderpfad des 233 Meter großen Berges ist recht unkompliziert. Nach rund 30 Minuten bin ich an eine Art Kreuzung angelangt, von wo das flache Relief Kyotos wunderbar zu erkennen ist. Dieser Aussichtspunkt ist nach Westen gerichtet und ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass man hier auch sehr schln den Sonnenuntergang erleben kann. Nach weiteren 30 Minuten bin ich dann am Gipfel des Berges angelangt. Auf dem Rückweg habe ich wohl dann doch eine falsche Abzweigung genommen und bin am in der Nahe befindlichen Araki Schrein herausgekommen. Die Wanderung durch die zahlreichen Tori Toren war sehr angenehm und eine schöne morgendliche Aktivität, allerdings nehme ich an, dass es zu Stoßzeiten ziemlich schnell stressig werden kann, da die Breite der Tore den Personendurchsatz bestimmt und zwei bzw. maximal drei Personen durchpassen.
Hintergrund Information
Der Fushimi Inari Schrein wurde erstmals im 8. Jahrhundert urkundlich erwähnt und gehörte einem ursprünglich aus Korea stammenden Clan. Drei Götter wurden hier verehrt und zusammen Inari genannt. Eine von ihnen war die Göttin der Landwirtschaft, weshalb heute Inari auch mit Reisgott assoziert wird. Im Laufe der Jahre verbreitete sich die Popularität des Inari Schreins, zuerst bei anderen benachbarten Clans, dann auch bei Kaufleuten über ganz Japan hinweg. Bei den Füchsen handelt es sich um Boten Inaris und auch bei den Inari Göttern selbst wird geglaubt, dass sie die Form eines weißen Fuchses annehmen. Dir roten Umhänge wurden den Statuen zusätzlich hinzugefügt, um böse Dämonen zu vertreiben.
Die Menschen beten an einem Inari Schrein in der Hoffnung auf das Wohlergehen des Haushaltes, des Geschäftes und dem allgemeinem Wohlstand. Die Tori Tore entlang des Pfades stammen aus Spenden von Privatpersonen oder Unternehmen und sind entsprechend beschriftet. DIe Kosten beginnen bei rund 400000 Yen (ca. 3500€) und können bis zu über einer Million Yen betragen. Das mag zwar viel klingen, aber wenn die Konkurrenz im Besitz solch eines Tori Bogens ist, möchte man selbst sein Glück mit den Göttern nicht zu sehr ausreizen und ist dann wohl doch mal gewollt, eine kleine Spende abzutreten.