Ich habe mich oft gefragt, warum anaerobe und aerobe Übungen so genannt werden. Sicherlich sollte man beim Laufen nicht aus der Puste sein, um zu vermeiden, dass man “in den anaeroben Stoffwechsel übergeht”. Aber warum heißt es anaerober Stoffwechsel, wenn selbst wenn ich Krafttraining betreibe und dabei kaum außer Atem bin? Kürzlich habe ich mein Wissen aus der Biologieklasse 11 mit Hilfe von Wikipedia aufgefrischt und möchte meine Erkenntnisse teilen. Dies ist nur ein sehr kurzer Überblick und geht nicht in die wissenschaftliche Tiefe.
Energiequellen
Die primäre Energiequelle für die Zellfunktionen ist Adenosintriphosphat (ATP). Unsere Muskeln haben auch Zugang zu anderen Energiesubstraten wie Kreatinphosphat, Glykogen, Fetten und Proteinen. ATP und Kreatinphosphat sind in den Muskelzellen leicht verfügbar und können schnell für den unmittelbaren Energiebedarf genutzt werden. Glykogen, Fette und Proteine müssen vorher noch verstoffwechselt, um ATP zu erzeugen, ermöglichen dafür aber eine nachhaltigere Energieversorgung.
ATP + H2O → ADP + P + Energie
Anaerobe und Aerobe Stoffwechsel
Anaerober Stoffwechsel
Erzeugt Energie ohne den Einsatz von Sauerstoff. Er läuft schnell ab, liefert aber nur begrenzt Energie. Der Körper stützt sich bei Belastungsschüben in erster Linie auf gespeichertes ATP und Kreatinphosphatreserven um Energie zu gewinnen.
ADP + Creatine Phosphate → ATP + Creatine
Aerober Stoffwechsel
Dieser Prozess erfordert Sauerstoff und liefert wesentlich mehr Energie als der anaerobe Stoffwechsel, wenn auch in langsamerem Tempo. Er nutzt Kohlenhydrate und Fette als Brennstoffquellen und gewährleistet so eine kontinuierliche Energieversorgung über längere Zeiträume.
1 Glucose + 6 O2 + 32 ADP + 32 P → 6 CO2 + 6 H2O + 32 ATP
Die Verarbeitung von Glukose kann im Vergleich zum anaeroben Stoffwechsel das 15-fache an ATP erzeugen.
Training Implikationen
Krafttraining: Bei kurzem intensiven Energiebedarf ist der Körper auf die in den Muskelzellen vorliegenden ATP und Kreatinphosphatreserven zur sofortigen Energiegewinnung angewiesen. Die Einnahme von Kreatin kann die Speicherung von Kreatinphosphat in den Muskelzellen erhöhen und so eine größere Reserve an schneller Energie bereitstellen. Ein Nebeneffekt ist, dass die hohe Kreatinkonzentration in den Muskelzellen und den einhergehenden osmotischen Effekt Wasser in die Zellen zieht, was eine angemessene Flüssigkeitszufuhr wichtig macht.
Kardio-Training: Setzt stark auf den aeroben Stoffwechsel. Aktivitäten wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren erfordern eine anhaltende Energiezufuhr über einen längeren Zeitraum und nutzen den Sauerstoff effizient, um Kohlenhydrate und Fette in ATP umzuwandeln. Die Reaktion zur Verstoffwechselung von Fetten als Energielieferant setzt normalerweise nach etwa 20 Minuten Trainingszeit an.
Okay, das ist für einen Laien wie mich sehr verständlich geschrieben! Now I learned sth too!